Sonntag, 4. Januar 2015

Die Große Hufeisennase - ein Porträt

Die Große Hufeisennase ist eine von derzeit 29 Fledermausarten in Österreich. Gemeinsam mit der etwa halb so großen Kleinen Hufeisennase, die in unserer Gegend recht häufig anzutreffen ist, bildet sie in Österreich die Familie der Hufeisennasen.
Zum Unterschied der anderen in Österreich lebenden Fledermausarten stoßen die Hufeisennasen den zur Orientierung verwendeten Ultraschall durch die Nase aus. Leicht zu erkennen ist sie, da sie immer frei hängend anzutreffend ist und im Winterquartier zum Schutz gegen die Kälte ihre Flughäute um den Körper wickelt.
Die Hufeisennase bildet im Sommer Wochenstuben in Dachböden und überwintert in Höhlen oder Stollen, die zumindest 7°C warm sind.

Die Große Hufeisennase ist bei uns leider in die Kategorie "stark gefährdet" einzuordnen. So ist in ganz Österreich nur eine einzige Wochenstube (in der die Weibchen ihre Kinder bekommen) bekannt. Laut KFFÖ wurden bei allen im letzten Winter durchgeführten Fledermauskontrollen in ganz Niederösterreich nur 6 Große Hufeisennasen gefunden.

Umso bedeutsamer ist der Felsenkeller in Strelzhof, in dem wir seit vielen Jahren jeden Winter zumindest eine Große Hufeisennase zählen können. Zu unserer großen Freude konnten wir bei der diesjährigen Quartierkontrolle erstmals seit fünf Jahren wieder zwei dieser wundervollen Tiere sehen!

Der eher wärmere Felsenkeller (Temperatur etwa 10°C) ist natürlich ein ideales Winterquartier für die Hufeisennasen. So überwintern neben den beiden Großen heuer auch 20 Kleine Hufi´s dort.

Hier soll auch angemerkt werden, dass die Besitzer des Felsenkellers großes Verständnis für den Fledermausschutz aufbringen und dieses wertvolle Winterquartier somit als gesichert angesehen werden kann.


Große Hufeisennase im Winterquartier


Steckbrief der Großen Hufeisennase:
Gewicht: 17-34 Gramm
Spannweite: 350-400 mm
Körperlänge Kopf-Rumpf: 57-71 mm
Höchstalter: 30 Jahre
Biotop: Wärmere Gebiet mit lockerem Baum- und Buschbestand, stehenden oder fließenden Gewässern, auch in Ortschaften. Erbeutet größere Insekten (Maikäfer, Mistkäfer, Heuschrecken, Nachtfalter).
Schutzstatus: stark gefährdet
Schutz der Großen Hufeisennase: Schutz von Wochenstuben und Winterquartieren, Erhaltung der Nahrungsgrundlage (kein Insektizideinsatz, Gefahr der Vernichtung der großen Käfer durch Veränderungen in der Bodenbearbeitung der Landwirtschaft).

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