Sonntag, 16. Februar 2014

Der St. Johann - Stollen

Wie bereits erwähnt bilden die Stollen, die gegen Ende des 2. Weltkriegs errichtet wurden, heute zum Teil wichtige Fledermaus-Winterquartiere.

So auch der St.Johann - Stollen im Gemeindegebiet Ternitz am Fuße des Gfieders. Dieser Stollen wurde als besonders wertvolles Fledermausquartier sogar als NATURA 2000 - Objekt deklariert. NATURA 2000 - Objekte sind Objekte, die gemäß den Richtlinien der Europäischen Union zum Erhalt bedrohter Arten unter Schutz gestellt wurden.

Im Stollensystem mit einer Gesamtlänge von etwa 600 Metern haben im Jahr 2000 folgende Fledermausarten überwintert:
1 Große Hufeisennase, 19 Kleine Hufeisennasen, 1 Wimpernfledermaus, 1 Fransenfledermaus und 1 Braunes Langohr.
An Hand dieser Auflistung erkennt man schon die Wichtigkeit des Stollens, vor allem wegen der Artenvielfalt und auch auf Grund des Vorhandenseins der vom Aussterben bedrohten Großen Hufeisennase.

Die Kontrollen 2002 und 2003 brachten ähnliche Ergebnisse, wobei 2003 sogar zwei Große Hufeisennasen hier überwintert haben.

Noch vor dem Winter 2003/2004 wurde dann in einer unglaublichen Aktion das NATURA 2000 - Objekt von der BIG verfüllt und lediglich ein Reststück des Stollens von maximal 20 Metern übrig gelassen. Dieses Stück Stollen wurde mit einer Metalltür versehen und versperrt.

Seit dieser Zeit versuchen wir, Zugang zu diesem kleinen Rest des Stollens zu erlangen, was uns erst heuer möglich wurde. Die Befürchtungen, dass das Winterquartier zerstört wurde, hat sich annähend bestätigt: in dem kurzen Reststollen konnten wir 5 Kleine Hufeisennasen zählen.


Der Eingang zum Rest des St. Johann - Stollens
 


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