Dienstag, 11. März 2014

Schutzmaßnahme Krötenzaun

Wie im letzten post dargestellt gibt es zwei große Problemfelder im Amphibienschutz: der Verlust der natürlichen Lebensräume (Feuchtflächen, Laichgewässer) sowie die Bedrohung durch den Straßenverkehr.
Betrachten wir einmal das Thema Straßenverkehr: Bei der Wanderung zu den Laichgewässern müssen die Kröten, Frösche, Unken und Molche immer mehr und immer stärker befahrene Straßen überqueren. Wobei die Überquerung der Straßen doch eine gewisse Zeit dauert, da die Tiere die Gefahr durch den Straßenverkehr nicht kennen und teilweise sogar auf dem Asphalt sitzenbleiben.
Zusätzlich werden die Tiere, die nicht direkt unter die Räder gelangen, durch den Druckunterschied zerfetzt der entsteht, wenn ein Fahrzeug mit 30 km/h oder mehr über sie hinwegrollt.

Was tun?

Für Dorffeste und ähnliche Veranstaltungen werden zwar ganze Straßenabschnitte gesperrt, für den Schutz der Amphibien während der wenigen Nächte der intensiven Laichwanderung ist so etwas aber undenkbar. Die Installation von fixen Amphibienleitsystemen entlang der betroffenen Straßenabschnitte kommt offensichtlich auch zu teuer (in Niederösterreich gibt es davon ein oder zwei). Wollen wir auf solche Lösungen warten, werden die Amphibien bis dahin wohl ausgestorben sein!

Bleibt nur die Eigeninitiative!

Durch die Errichtung von Krötenzäunen entlang der betroffenen Straßenabschnitte werden die Tiere gehindert, auf die Fahrbahn zu gelangen. Die Amphibien suchen den Krötenzaun entlang eine Möglichkeit, das Hindernis zu überwinden. Alle 20 Meter aber sind erdgleich Kübel eingegraben, in die die Tiere dann fallen.


Aufstellen von 700 m Krötenzaun an der B26


Zeitig in der Früh (auf stark betroffenen Abschnitten oder an stark frequentierten Tagen auch spät abends) werden dann von freiwilligen Helfern die Tiere aus den Kübeln genommen und über die Straße gebracht, wo sie ihre Laichwanderung fortsetzen können.


Eine Erdkröte wird über die Straße gebracht



Im Bereich der Gemeinden Würflach und Willendorf werden an der L4113 und der B26 bereits seit vielen Jahren Krötenzäune errichtet. Über die Erfahrungen mit diesen Amphibienstrecken gibt's mehr im nächsten post.




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