Warum der Name Langohr? Diese Arten haben wirklich extrem lange Ohren (Ohrlänge 31 - 41 mm), mit denen sie im Jagdflug ihre Ultraschallortung optimal nutzen können. Problematisch sind die langen Ohren aber im Winter. Da müssen die Tiere Acht geben, dass ihnen nicht die Ohrenspitzen abfrieren. Da die Fledermäuse ja quasi mit den Ohren sehen (Ultraschallortung), wäre das Abfrieren der Ohrenspitzen fatal. Daher klappen sie ihre langen Ohren im Winterschlaf einfach unter ihre Flügel, um sie warm zu halten. Was wir dann zu sehen bekommen, ist keineswegs das Ohr, sondern nur der Dragus!
Das Jagdbiotop des Grauen Langohrs sind Kulturlandschaften bis etwa 400 m Seehöhe, wo sie Nachtfalter, Zweiflügler und kleine Käfer jagen. Sie meiden größere Waldgebiete und zählen zu den wärmeliebenden Arten. Die sehr kleinen Wochenstuben (meist nur 10-30 Weibchen) befinden sich in Dachböden, wo die Weibchen ein Junges bekommen. Als Winterquartiere werden Höhlen, Stollen und Keller genutzt. Die Grauen Langohren sind sehr ortstreu, meist liegen die Sommer- und Winterquartiere in einem Radius von maximal 20 km.
Bei unseren Winterkontrollen konnten wir in zwei verschiedenen Stollen im Schwarzatal jeweils ein Graues Langohr nachweisen.
Graues Langohr plecotus austriacus im Winterquartier Die Ohren sind nicht sichtbar unter den Flughäuten versteckt |
Leider ist der Bestand des Grauen Langohrs in den letzten Jahren laut Berichten der Fledermausforschung deutlich rückläufig.
Steckbrief Graues Langohr:
Länge Kopf-Rumpf: 41-58 mm (im Vergleich: Ohrlänge 31-41 mm)
Spannweite: 255-292 mm
Status: gefährdet (aber besonders in den letzten Jahren stark abnehmend)
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